Im vergangenen Oktober waren die Börsen von einer erkennbaren Neubestimmung erfasst. Hatten zu Beginn des Monats noch die Sorgen um Handelskrieg, Brexit und Chinas Wirtschaft die Märkte bestimmt, begann man sich inmitten des Monats langsam, aber doch Gedanken um das kommende Jahr zu machen. Und da dürften die Erwartungen doch deutlich zu negativ gewesen sein. Es machte sich nämlich die eine oder andere unerwartete Unterstützung vonseiten der Politik auf den Weg. So tönen die USA und China mittlerweile versöhnlicher gegeneinander, machen die Briten endlich mit ihrer Wahl Ernst und klären somit erst in ein paar Monaten, auf welche Art der Brexit überhaupt passieren soll, und last, but not least kommt langsam, aber doch so etwas wie Fiskalpolitik in Euroland auf die Beine. Frankreich und Deutschland haben sich bereits auf Förderungen, Investitionen und, pauschal gesagt, leise wirtschaftliche Unterstützung verständigt. Kein Wunder, denn die Politik der Negativzinsen, die die EZB nach wie vor als Mittel einsetzt, beginnt, die Wirtschaftskreisläufe in Euroland zu schwächen – und das sollte vermieden werden.