vorheriges Dokument
nächstes Dokument

Österreichs Kreditinstitute im 1. Quartal 2010*)*)Der vorliegende Artikel spiegelt ausschließlich die persönliche Meinung der Autoren und nicht notwendigerweise jene der Oesterreichischen Nationalbank wider.
Der vorliegende Bericht basiert auf Daten, die auf Grundlage der Vermögens-, Erfolgs- und Risikoausweisverordnung gemeldet wurden. In diesen Meldungen werden die Bilanz- und Ertragsdaten der in Österreich tätigen Einzelkreditinstitute auf unkonsolidierter Basis erfasst.

Berichte und AnalysenMag. Nikolaus Böck, Wolfgang Fleischhacker, Mag. Lukas SimhandlÖBA 2011, 442 Heft 7 v. 1.7.2011

Auf unkonsolidierter Bilanzsummenebene war seit Ende 2010 eine Steigerung um 10,56 Mrd. EUR auf 989,12 Mrd. EUR zu beobachten. Das Auslandsgeschäft wies mit 4,5% (+14,21 Mrd. EUR) auf der Aktivseite und 3,1% (+7,30 Mrd. EUR) auf der Passivseite deutliche Anstiege auf. In beiden Fällen war das Interbankengeschäft für diese Veränderungen hauptverantwortlich. Die Loan-Deposit ratio im Kundengeschäft lag bei 108,8% (-1,7%-Punkte) und die Wertberichtigungsquote gemessen an den Kundenforderungen belief sich auf 3,4% (+0,1%-Punkte). Die Einlagenentwicklung im Kundengeschäft im ersten Quartal 2011 war charakterisiert durch Zunahmen der Termin- (+1,84 Mrd. EUR) und Spareinlagen (+0,41 Mrd. EUR) und durch eine Abnahme der Sichteinlagen (-0,83 Mrd. EUR). Im Derivativgeschäft wurde ein Zuwachs von 88,08 Mrd. EUR (+5,2%) verzeichnet. Das Derivativvolumen betrug 1.775,46 Mrd. EUR. Das Verhältnis zur Bilanzsumme stieg leicht auf das rund 1,8-fache. Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2010 auf 1,89 Mrd. EUR an (+0,26 Mrd. EUR bzw. +15,9%). Die größten Anstiege im Bereich der Betriebserträge konnten bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen (+0,20 Mrd. EUR) beobachtet werden. Die österreichischen Primärbanken 1)1)Der Primärbankensektor setzt sich zusammen aus bestimmten Aktienbanken, den Sparkassen ohne Erste Group Bank und Erste Bank, den Raiffeisenbanken ohne RZB, RBI, Landesbanken und Holding und den Volksbanken ohne ÖVAG. verzeichneten eine etwas schwächere Zunahme des Betriebsergebnisses (+0,04 Mrd. EUR bzw. +9,7%). Die unkonsolidierte Cost-Income-Ratio verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode 2010 auf 59,8%, die der Primärbanken belief sich auf 65,4% (67,1% zum Ende des ersten Quartals 2010). Im Hinblick auf die Ergebnisse des Gesamtjahres 2011 erwarten die österreichischen Kreditinstitute gegenüber Ende 2010 einen deutlichen Rückgang beim Wertberichtigungsbedarf und bei den Risikokosten (in Summe -1,06 Mrd. EUR auf 2,26 Mrd. EUR). Auf Ebene der Primärbanken sollen der Wertberichtigungsbedarf und die Risikokosten von in Summe 0,77 Mrd. EUR 2010 auf 0,67 Mrd. EUR zurückgehen. Somit ergibt sich unter Berücksichtigung des außerordentlichen Geschäfts und der Steuern ein erwarteter Jahresüberschuss von 0,80 Mrd. EUR (+0,11 Mrd. EUR gegenüber dem Jahresendwert 2010).

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!

Stichworte