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Österreichs Kreditinstitute in den ersten drei Quartalen 2010*)*)Der vorliegende Artikel spiegelt ausschließlich die persönliche Meinung der Autoren und nicht notwendigerweise jene der Oesterreichischen Nationalbank wider. Der vorliegende Bericht basiert auf Daten, die auf Grundlage der Vermögens-, Erfolgs- und Risikoausweisverordnung gemeldet wurden. In diesen Meldungen werden die Bilanz- und Ertragsdaten der in Österreich tätigen Einzelkreditinstitute auf unkonsolidierter Basis erfasst.

Berichte und AnalysenMag. Nikolaus Böck, Wolfgang Fleischhacker, Mag. Lukas SimhandlÖBA 2011, 8 Heft 1 v. 1.1.2011

Der Stand der unkonsolidierten Bilanzsumme unterschritt erstmals seit September 2008 die 1 Billion EUR-Grenze. Zurückzuführen war diese Entwicklung auf Änderungen im Melderkreis und dem zu beobachtenden Rückgang der Bilanzsummen bei einigen Großbanken. Die Entwicklung des Retailgeschäfts war sowohl bei den Forderungen (+2,2%) als auch bei den Verbindlichkeiten (+2,7%) gegenläufig zum Bilanzsummenrückgang. Da die Einlagenstände (+7,48 Mrd. EUR) in dem Berichtsquartal etwas stärker stiegen als die Direktkredite (+6,72 Mrd. EUR) fiel die unkonsolidierte Loan-Deposit Ratio im inländischen Kundengeschäft (-0,5%-Punkte) auf ein Rekordtief von 107,8%. Wie auch in den Vorquartalen beobachtet, stieg der Anteil der Sichteinlagen (33,2%) zu Lasten der Spareinlagen (54,4%). Beeinflusst durch das Interbankengeschäft im Ausland reduzierte sich der Stand der Auslandsforderungen um 5,71 Mrd. EUR und erhöhte sich das Volumen an Verbindlichkeiten um 2,83 Mrd. EUR. Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg in den ersten drei Quartalen 2010 auf 5,74 Mrd. EUR an (+0,84 Mrd. EUR bzw. +17,0% gegenüber dem ersten Dreivierteljahr 2009). Dabei stand einem Zuwachs der Betriebsaufwendungen (+0,23 Mrd. EUR bzw. +2,8%) ein noch stärkerer Anstieg der Betriebserträge (+1,06 Mrd. EUR bzw. +8,2%) gegenüber. Die größten Anstiege im Bereich der Betriebserträge konnten bei Zins-, Provisions-, Finanz- und den sonstigen betrieblichen Erträgen beobachtet werden. Die unkonsolidierte Cost-Income-Ratio aller österreichischen Banken verbesserte sich und betrug 59,1% (-1,6%-Punkte). Die österreichischen Primärbanken1)1)Der Primärbankensektor setzt sich zusammen aus bestimmten Aktienbanken, den Sparkassen ohne Erste Group Bank und Erste Bank, den Raiffeisenbanken ohne RZB, Landesbanken und Holding und den Volksbanken ohne ÖVAG. verzeichneten eine geringe Abnahme des Betriebsergebnisses (-0,03 Mrd. EUR bzw. -2,5%). Die einzigen Bestandteile der Betriebserträge, die Zuwächse aufwiesen, waren das Zins- und das Provisionsgeschäft (+0,04 bzw. +0,05 Mrd. EUR). Alle anderen Bestandteile waren rückläufig. Die Betriebsaufwendungen veränderten sich nahezu nicht. Die Cost-Income-Ratio der österreichischen Primärbanken verschlechterte sich im Vorjahresvergleich um 0,7%-Punkte auf 67,7%. Für das Gesamtjahr 2010 erwarten die österreichischen Kreditinstitute ein Jahres-Betriebsergebnis, das mit 7,2 Mrd. EUR um 0,47 Mrd. EUR höher ausfallen würde, als dies 2009 tatsächlich der Fall war. Weiters wird mit einem deutlichen Rückgang beim Wertberichtigungsbedarf und den Risikokosten gerechnet (in Summe -5,05 Mrd. EUR auf 3,46 Mrd. EUR). Markant fällt

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