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Österreichs Kreditinstitute im 1. Halbjahr 2011*)*)Der vorliegende Artikel spiegelt ausschließlich die persönliche Meinung der Autoren und nicht notwendigerweise jene der Oesterreichischen Nationalbank wider.
Der vorliegende Bericht basiert auf Daten, die auf Grundlage der Vermögens-, Erfolgs- und Risikoausweisverordnung gemeldet wurden. In diesen Meldungen werden die Bilanz- und Ertragsdaten der in Österreich tätigen Einzelkreditinstitute auf unkonsolidierter Basis erfasst.

Berichte und AnalysenMag. Nikolaus Böck, Wolfgang Fleischhacker BA, Mag. Lukas SimhandlÖBA 2011, 685 Heft 10 v. 1.10.2011

Beim Stand der unkonsolidierten Bilanzsumme konnte ein Anstieg (+14,18 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2011) verzeichnet werden, welcher Großteils auf das Geschäft mit in- und ausländischen Banken zurückzuführen war. Der Zuwachs im Auslandsgeschäft ging hauptsächlich auf das Interbankengeschäft zurück. Der Stand der Auslandsforderungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2011 um 3,5% bzw. 11,06 Mrd. EUR und die Auslandsverbindlichkeiten um 1,5% bzw. 3,68 Mrd. EUR. Die Loan-Deposit ratio im Kundengeschäft lag bei 109,9% (-0,6%-Punkte) und die Wertberichtigungsquote gemessen an den Kundenforderungen belief sich unverändert auf 3,3%. Im ersten Halbjahr 2011 war ein Wachstum der Einlagen von 4,35 Mrd. EUR (+1,5%) auf 285,95 Mrd. EUR erkennbar. Der Stand der Sicht- und Termineinlagen erhöhte sich um 2,79 Mrd. EUR bzw. 1,73 Mrd. EUR. Im Derivativgeschäft war seit Beginn 2011 ein Wachstum von 5,8% erkennbar und der Stand belief sich auf 1.786,06 Mrd. EUR. Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 auf 4,20 Mrd. EUR an (+0,41 Mrd. EUR bzw. +10,7%). Die größten Anstiege im Bereich der Betriebserträge konnten bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen (+0,46 Mrd. EUR) beobachtet werden. Die österreichischen Primärbanken1)1)Der Primärbankensektor setzt sich zusammen aus bestimmten Aktienbanken, den Sparkassen ohne Erste Group Bank und Erste Bank, den Raiffeisenbanken ohne RZB, RBI, Landesbanken und Holding und den Volksbanken ohne ÖVAG. verzeichneten eine etwas schwächere Zunahme des Betriebsergebnisses (+0,07 Mrd. EUR bzw. +8,0%). Die unkonsolidierte Cost-Income-Ratio verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode 2010 auf 57,5%, die der Primärbanken belief sich auf 66,6% (67,9% zum Ende des ersten Halbjahres 2010). Im Hinblick auf die Ergebnisse des Gesamtjahres 2011 erwarten die österreichischen Kreditinstitute gegenüber Ende 2010 einen deutlichen Rückgang bei den Risikokosten (-0,95 Mrd. EUR auf 2,37 Mrd. EUR). Auf Ebene der Primärbanken sollen der Wertberichtigungsbedarf und die Risikokosten von in Summe 0,76 Mrd. EUR 2010 auf 0,66 Mrd. EUR zurückgehen. Somit ergibt sich unter Berücksichtigung des außerordentlichen Geschäfts und der Steuern ein erwarteter Jahresüberschuss von 0,82 Mrd. EUR (+0,13 Mrd. EUR gegenüber dem Jahresendwert 2010).

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