Die Finanzkrise mit ihren weitreichenden wirtschaftlichen Folgen hat auch die Schwächen der Bilanzierung und der Bewertung zahlreicher Finanzprodukte zum zeitnahen Marktwert, dem sogenannten Fair Value, aufgezeigt. Insbesondere bei der Bewertung illiquider Wertpapiere kommen Modelle zum Einsatz, die aufgrund ihrer Annahmen erhebliche Bewertungsspielräume eröffnen. Immer mehr Stimmen werden laut, die den Bilanzierungsregeln nach internationaler Rechnungslegung, wie den IFRS und US-GAAP, eine nicht unwesentliche Rolle bei der Entwicklung der Finanzkrise zusprechen. Vor allem der Fair-Value-Ansatz müsse in Krisenzeiten überdacht und überarbeitet werden. Was heißt das konkret und inwieweit ist es richtig, das Prinzip der Zeitwertbewertung als krisenverschärfend zu bezeichnen? Auf diese Fragen versucht der Artikel eine Antwort zu geben.
