Private Haushalte reduzierten nach der Finanzkrise ihre Ersparnisbildung, um in einem Umfeld einer nur moderaten Erhöhung der Arbeitsentgelte und schrumpfender Vermögenseinkommen ihre Konsumausgaben aufrechterhalten zu können. Hand in Hand mit der geringeren Ersparnisbildung verringerte sich auch das Volumen der Geldvermögensbildung. Die Neuveranlagungen machten im ersten Semester nur 5,7 Mrd. EUR (nach 9,6 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2009). Banken, als traditionell erste Adresse für Finanzinvestitionen, konnten nur 10% der neu investierten Finanzanlagen an sich ziehen. Haushalte bevorzugten eine höhere Bargeldhaltung, den Ankauf von Anleihen und Ansprüche gegenüber Lebensversicherungen. Das Geldvermögen stieg bis zum Juni 2010 um 1,6% auf 447,1 Mrd. EUR. Kredite wurden von privaten Haushalten im ersten Halbjahr 2010 (netto) nur für Wohnbaufinanzierungen im Umfang von 380 Mio. EUR aufgenommen, während die anderen Kreditarten per saldo getilgt wurden. Allerdings war auch hier das Wachstum der Neuverschuldung deutlich geringer als in den Vorjahren. Zum Ultimo Juni 2010 hatten private Kreditnehmer Schulden in Höhe von 156,3 Mrd. EUR, davon 100 Mrd. EUR aus Wohnbaukrediten.