Der folgende Beitrag verdeutlicht den Stellenwert des bankeninternen Rating, basierend auf Basel II, insbesondere für Klein- und Mittelbetriebe (KMU) aus Bankensicht. Als Forschungsmethode wurde eine Vollerhebung aller österreichischen Hauptanstalten der Kreditinstitute gewählt. Es wurde mittels einer quantitativen, standardisierten On-line-Befragung erhoben, welchen Stellenwert das interne Rating hat und wie dieses aufgebaut ist. Es wurden 806 Institute (davon 790 Hauptanstalten) in die tatsächliche Untersuchung aufgenommen, wobei 103 Fragebögen ausgefüllt wurden, was einer Rücklaufquote von 13% entspricht. Zu den zentralen Informationsquellen von Kreditwerbern zählen neben den Bilanzen und GuVs, die alle Kreditinstitute verlangen, noch Konten- bzw. Kreditdaten, Zwischen- bzw. Quartalsberichte, Einnahmen-Ausgabenrechnungen sowie Konzernflußrechnungen. In etwa die Hälfte der Kreditinstitute verlangt zur Beurteilung der "Bilanz" drei Jahresabschlüsse im Rahmen des quantitativen Teilrating. Es zeigte sich, daß lediglich 42% der Kreditinstitute angaben, im Rahmen des Rating zwischen KMU und Großbetrieben zu unterscheiden. Von jenen Banken, die zwischen diesen beiden Kategorien differenzieren, nutzen etwa die Hälfte die KMU-Definition gemäß EU-Wettbewerbsrecht bzw. die anderen 50% institutseigene Definitionsansätze. Die Gewichtung des quantitativen Teilrating liegt im Durchschnitt bei 70%, dementsprechend verbleiben für das qualitative Rating die restlichen 30% zur Bildung des Gesamturteils. Im Bereich der KMUs kommt dem qualitativen Rating eine höhere Bedeutung zu. Dort liegt es bei 38%. Die häufigsten Ablehnungsgründe für Kreditanträge werden ebenso untersucht wie Zahl und Qualität der verwendeten Kennzahlen und deren Gewichtung. Vergleiche werden vorrangig in Form von Zeitvergleichen und Branchenvergleichen vor Soll-Ist-Vergleichen durchgeführt.