Das noch junge Gebiet der "Behavioral Corporate Finance" untersucht die Konsequenzen beschränkter Rationalität insbesondere von Kapitalgebern für optimale unternehmerische Finanzierungsentscheidungen. Es wird dargelegt, daß Aspekte beschränkter Rationalität sowohl aus finanzierungstheoretischer als auch -praktischer Sicht von Bedeutung sind. Zum einen wird hierdurch das Augenmerk auf eine neue Dimension der altbekannten Transformationsfunktion der Unternehmensfinanzierung gerichtet und sind auch die übrigen Finanzierungsfunktionen, namentlich die der Informationsübermittlung, in einem neuen Licht zu sehen. Zum anderen lassen sich quantitativ-formale Handlungsempfehlungen mit direktem Anwendungsbezug auf der Grundlage beschränkter Kapitalgeberrationalität entwickeln.