Deutschland ist eines der wenigen Länder mit einer ausgeprägten Regionalbörsenstruktur. Diese Regionalbörsen stehen im Qualitäts- und Preiswettbewerb insbesondere um den Privatanleger zueinander sowie zum vollelektronischen XETRA-Handelssystem. Ein wesentlicher Einflußfaktor bei der Entscheidung eines Anlegers über die Durchführung einer Transaktion sind die ihm entstehenden Transaktionskosten. Da Privatanleger jedoch nicht direkt eine Wertpapiertransaktion an einer Börse durchführen können, sondern sich eines Intermediärs - bspw. eines Online-Brokers - bedienen müssen, werden die expliziten Transaktionskosten nicht nur von den Gebühren des jeweiligen Börsenplatzes, sondern auch maßgeblich von der Preisgestaltung des Intermediärs beeinflußt. In diesem Beitrag wird anhand der Analyse der Preis- und Leistungskomponenten einer Börsentransaktion auf der einen und vier exemplarischen Preismodellen von etablierten Online-Brokern auf der anderen Seite untersucht, inwieweit ein potentiell vorhandener Preiswettbewerb von deutschen Börsenplätzen beim Endkunden sichtbar wird. Es zeigt sich, daß der ohnehin moderate Wettbewerb durch ein dazwischenliegendes Preismodell eines Online-Brokers beim Endkunden in der Regel weder sichtbar noch deutlich spürbar wird. Gleichwohl sind durchaus Unterschiede im Ausmaß der Verzerrung durch die unterschiedlichen Preismodelle bei den untersuchten Online-Brokern festzustellen.