Der noch im ersten Quartal im Markt befindliche Konjunkturoptimismus mußte im zweiten Quartal einer zunehmenden Risikoaversion weichen. Neben ersten enttäuschenden Konjunkturdaten waren es vor allem neue Bilanzskandale, die das Mißtrauen der Anleger in die Aktienmärkte schürten. Die US-Telefongesellschaft Worldcom ist mit Bilanzunklarheiten und Vorerhebungen gegen das Management auf dem besten Wege, zum zweiten "Fall Enron" zu werden. Die Rentenmärkte profitierten im Gegenzug von der Flucht in die Qualität und verzeichneten im zweiten Quartal insbesondere in den USA Renditerückgänge. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung des Dollarkurses, in dessen Kursrückgang sich der Vertrauensverlust der Anleger widerspiegelt. Der Euro konnte im Juni fast die Parität erreichen. Insgesamt schloß also das erste Halbjahr 2002 für die Aktieninvestoren wieder mit sehr enttäuschenden Ziffern ab, während Staatsanleihen und Gold von der zunehmenden Risikoaversion voll profitieren konnten.