Durch Basel II werden die bislang zumeist gepoolten Kreditmärkte segmentiert. Über die Bonitäts-, d.h. Qualitätsbeurteilungen werden die Gustostücke des Kreditportfolios von den qualitativ schlechteren Teilen separiert und sodann dem Wettbewerb entsprechend mit unterschiedlichen Kreditkonditionen ausgestattet. Der Wettbewerbsgedanke zieht folglich auch auf den Kreditmärkten ein, sodaß sich zukünftig die von den Banken vergebenen Kreditkonditionen nach der Qualität der Kreditnehmer richten werden. Ein Schuldner mit guter Bonität/Rating/Qualität (Lungenbraten) wird also bessere Konditionen als ein schlechter geratetes Unternehmen (Beinfleisch) erhalten, d.h. für das qualitativ Gute werden die Banken zukünftig mehr bezahlen als für das qualitativ Schlechtere. Diese Einsicht ist die letztendlich große Auswirkung und Herausforderung von Basel II auf die Kreditwirtschaft. Im vorliegenden Beitrag werden die qualitativ unterschiedlichen Bestandteile der Bank Österreichischer Mittelstand, welche 11. 610 österreichische Mittelstandsbetriebe umfaßt, bestimmt. Die sich für die verschiedenen Branchen und Bundesländer ergebenden Unterschiede werden dabei anhand der von Basel II geforderten Eigenmittelanforderungen quantifiziert.