Eine für Österreichs Diskussion um die Neuordnung der Finanzmarktaufsicht interessante Wortmeldung gab es seitens der EZB. Wie Tommaso Padoa-Schioppa, für Bankenaufsicht zuständiges Mitglied im EZB-Direktorium, jüngst gegenüber dem Handelsblatt erklärte, sei die Allfinanzaufsicht nicht grundsätzlich abzulehnen. Man müsse sich aber bewußt machen, daß eine derartige Neuordnung die eingespielte Zusammenarbeit der Behörden und deren Auftrag in Frage stelle. Auch könne die Einbeziehung der Notenbanken in die Aufsicht erschwert werden. Überdies handle es sich um ein unerprobtes Modell, das noch vor seiner Bewährungsprobe stünde. Denn auch in einer Allfinanzaufsicht gäbe es den potentiellen Interessenskonflikt zwischen Stabilität und Transparenz. "Es steht nicht weniger auf dem Spiel als die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems."