Bankfusionen werden durch eine Vielzahl von zum Teil stark divergierenden Ursachen und Motiven ausgelöst und bestimmt. Neben den meistvertretenen ökonomischen Erklärungsversuchen gibt es jedoch weitere, eher an der Sozialpsychologie orientierte Ansätze, welche grundsätzlich den auf einer rationalen Entscheidungsgrundlage beruhenden Fusionsbeschluß zugunsten des fusionierten Unternehmens bezweifeln. Um diese unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen und sozialpsychologischen Bestimmungsgrößen zu integrieren, entwickelt der Autor einen am Entscheidungsprozeß orientierten Ansatz. Hierbei kommt insbesondere der weitgehend im verborgenen stattfindenden Prä-Fusionsphase eine herausragende Bedeutung zu. Im Rahmen der durchgeführten Untersuchung wurde unter anderem deutlich, daß der Verlauf des Entscheidungsprozesses in signifikanter Weise durch den Problemdruck bestimmt wird. Dabei arbeitet der Aufsatz neben theoretischen Erkenntnissen auch praktische Hinweise auf erfolgsrelevante Zusammenhänge heraus.