Die Monographie von Mario Gervasi greift eines der grundlegenden Prinzipien des Umweltvölkerrechts auf und untersucht seine Basis in der Völkerrechtsquellendogmatik. Darin tritt der Autor der gängigen Ansicht in Lehre und Praxis entgegen, dass es sich beim Vorbeugeprinzip („preventive principle“ oder „duty to prevent“) um eine Norm des Völkergewohnheitsrechts handle. Stattdessen solle man es als einen „allgemeinen Rechtsgrundsatz des Völkerrechts“ (general principle of international law) verstehen. Obwohl das Buch damit primär eine rechtstheoretische These verfolgt, beschäftigen sich die sieben Kapitel doch teils intensiv mit der relevanten Praxis und Lehre.