Ausgehend vom im März 2018 von der Europäischen Kommission veröffentlichten Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums sowie der im Juli 2021 veröffentlichten erneuerten Strategie für ein nachhaltiges Finanzwesen der Europäischen Kommission wurden regulatorische Schritte eingeleitet, durch die Nachhaltigkeitsrisiken von Finanzmarktunternehmen integriert und transparent gemacht werden müssen. Derartige Risiken können nicht nur Vermögenswerte und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation eines Unternehmens negativ beeinflussen, sondern auch die Finanzmarktstabilität gefährden. Um beaufsichtigte Unternehmen auf die kommenden Anforderungen vorzubereiten und regulatorische Guidance zu geben, hat die österreichische Finanzmarktaufsicht dazu im Juli 2020 einen Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken veröffentlicht.
Regulatorische Perspektiven zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken
AufsatzNachhaltigkeitsrechtMMag. Dr. Georg Lehecka**MMag. Dr. Georg Lehecka, BSc, MLS ist in der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) als Senior Fonds- und Bankanalyst mit Sustainable Finance und Nachhaltigkeitsrisiken betraut, dazu vertritt er die FMA in nationalen und europäischen Gremien und Arbeitsgruppen und hat den FMA-Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken koordiniert. Vorliegender Beitrag spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider und ist nicht notwendigerweise die Meinung der FMA.NR 2021, 322 Heft 3 v. 22.9.2021
Inhalt
- 1. Vermehrte Relevanz von Nachhaltigkeits-risiken für das Finanzwesen
- 2. Strategische Ausrichtung der FMA zu Nachhaltigkeitsrisiken und Herausforderungen aus Sicht der Aufsicht
- 3. Regulatorische Entwicklungen zu Nachhaltigkeitsrisiken auf europäischer Ebene
- 4. FMA-Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken als aufsichtliche Guidance
- 5. Nachhaltigkeitsrisiken und doppelte Materialität
- 6. Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
- Schlussbemerkung
