Christina-Maria Leeb analysiert in ihrer Dissertation die Auswirkungen der IT auf den Beruf des Rechtanwalts. Die Arbeit wurde 2019 an der Universität Passau angenommen und mit Stand Mai 2019 im Herbst des Vorjahres publiziert. Das beinahe 400 Seiten umfassende Werk untersucht die Implikationen, Chancen und Risken des informationstechnologischen Fortschritts unter der These, "dass ein Rechtsanwalt seiner Aufgabe und Funktion als Organ der Rechtspflege in der Informationstechnologiegesellschaft nur (noch) ausreichend nachkommen kann, wenn er sich auch an die Veränderungen der Lebenswirklichkeit sowie in den Bereichen Rechtsdurchsetzung und Verwaltung mit Blick auf die Digitalisierung umfassend anpasst" (S 48). Diese These wird nach intensiver Darstellung der technologischen Veränderungen, des (beruflichen und allgemeinen) Rechtsrahmens sowie der zentralen Aufgaben des Anwalts mit Fokus auf 1. das Kanzleimarketing und externe Kommunikation, 2. die innerbetrieblichen Arbeitsabläufe und Kommunikation sowie 3. die eigentlichen Beratungsleistungen letztlich bestätigt. Dabei dient der erste Teil (S 21-48) dem Problemaufriss, Teil 2 (S 49-70) der Begriffsklärung, der zentrale 3. Teil (S 71-320) der Darstellung des Rechtsrahmens und - in Anbetracht technischer Herausforderungen notwendigerweise - kritischen Auseinandersetzung mit dem Berufsrecht einschließlich Empfehlungen für dessen Anpassung. Teil 4 (S 321-370) schließt daran rechtstheoretische Überlegungen an, die in wohltuend kritischer und differenzierender Distanz die Auswirkung der Digitalisierung mit Blick auf den Zugang zum Recht ebenso erörtern wie die Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung der JuristInnen im Allgemeinen und der RechtsanwältInnen im Besonderen. Die Darstellung der verwendeten Quellen findet sich im beinahe 60 (!) Seiten umfassenden Literaturverzeichnis; ein Sachwortverzeichnis rundet den Band formal ab.