Nationale und internationale Entwicklungen deuten verstärkt auf eine globale autoritäre Wende hin, die demokratische Prinzipien und den Rechtsstaat unter Druck setzt bzw einschränkt. Aus diesem Grund entstand Ende 2019 die Idee einer Tagung, die diese Tendenzen vor dem Hintergrund der damit zusammenhängenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Verhältnisse beleuchten und sichtbar machen soll. Während der Tagungsplanung brach mit der COVID-19-Pandemie die wohl größte Gesundheitskrise der letzten Jahrzehnte aus. Folglich musste die Veranstaltung des juridikum, der Arbeiterkammer Wien sowie des Instituts für Rechtsphilosophie der Universität Wien verschoben werden. Diese wird nun unter dem Titel „Rechtsstaat und Demokratie unter Druck – Perspektiven in der sozialen und ökologischen Krise“ von 24. bis 26. März 2022 an der Universität Wien stattfinden (www.rechtsstaat-unter-druck.at ). Während der Vorarbeiten zu dieser Tagung ist auch die Idee aufgekommen, eine Ausgabe des juridikum dem Thema „Krise“ zu widmen. Denn nicht nur die Coronakrise hält die Welt in Atem. Schon länger bestehende soziale Krisen, ob kleineren oder größeren Ausmaßes, werden durch die Gesundheitskrise sichtbar(er) und verschärft. Beispiele dafür sind die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit, die Herausforderungen für Alleinerziehende, aber auch die massive ökonomische Ungleichheit zwischen dem Globalen Norden und Süden, die sich nicht zuletzt im sehr unterschiedlichen Zugang zu Impfstoffen widerspiegelt. Zwischenzeitlich manifestiert sich auch die Klimakrise immer mehr, was uns durch die laufend spürbar werdenden Auswirkungen – Dürren, Hungersnöte, Hitzewellen und Überflutungen – vor Augen geführt wird.
