Man spricht von Mobbing in der Schule, wenn ein/e Jugendliche/r über einen längeren Zeitraum absichtlich negativen, kränkenden oder verletzenden Handlungen von einem oder mehreren anderen Jugendlichen ausgesetzt ist und zwischen Opfer und Täter/inne/n ein Machtungleichgewicht der Kräfte besteht. Da bisher in Österreich nur wenige Daten über Mobbingerfahrungen von Jugendlichen mit und ohne Migrationserfahrungen vorliegen und diese Daten für Oberösterreich gänzlich fehlen, wurden für den vorliegenden Beitrag fünf Datensätze reanalysiert, die von 2007 bis 2015 an der Fachhochschule Oberösterreich in oberösterreichischen Schulen im Rahmen verschiedener Projekte gesammelt wurden. Es standen Daten von insgesamt 5.520 Schüler/inne/n im Alter von 10 bis 21 Jahren für die Reanalyse zur Verfügung, 781 Jugendliche (14,1 % der Gesamtstichprobe) sprachen eine andere Muttersprache als deutsch, das heißt sie waren entweder Migrant/inn/en der ersten oder der zweiten Generation. Die Ergebnisse zeigten, dass der Migrationshintergrund die Täter- und Opferraten nicht moderiert. Erwartungsgemäß wurden jedoch Alters- und Geschlechtseffekte gefunden. Insgesamt legen die Befunde nahe, dass die Umsetzung von evidenzbasierten Mobbingpräventionsprogrammen in oberösterreichischen Schulen vorangetrieben werden sollten.