Der vorliegende Artikel zeichnet die im Frühjahr 2017 stattgefundene mediale Berichterstattung über Übergriffe an Strafvollzugsbediensteten durch Insassen nach und stellt einen Zusammenhang mit den langjährigen Formen von Öffentlichkeitsarbeit durch Personalvertreter und Gewerkschaftsfunktionäre im Justizvollzug her. Er liefert ein Erklärungsmodell für die Diskrepanz zwischen berufspolitischen Erfolgen der Justizwache und der offensichtlich bestehenden Unzufriedenheit der Vertreter dieser Berufsgruppe. Die Auswertung des vorliegenden Zahlenmaterials zu Übergriffen ergibt vor allem große Unterschiede zwischen den Justizanstalten. Kurze Vergleiche mit der Situation in Deutschland und der Schweiz zeigen ein merklich anderes Verständnis von Strafvollzug bzw dem Umgang mit Gewaltproblemen.