Christoph Birkel nimmt sich in seiner zugleich als Dissertation an der Universität Halle-Wittenberg vorgelegten Monographie der Entwicklung der (angezeigten) Gewaltkriminalität in Westdeutschland zwischen 1971 und 2010 an. Die langfristige Entwicklung der Gewaltdelinquenz beschreibt er darin als u-förmig: seit dem Mittelalter abnehmend, mit einer Trendumkehr nach dem zweiten Weltkrieg. Von 1950 bis etwa 2000 hat die Anzahl der Gewaltstraftaten merklich zugenommen, um seither zu stagnieren oder gar zurückzugehen – der viel zitierte „crime drop“.