Das aktuelle Buch von Franz Streng, kürzlich emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, befasst sich mit der Entwicklung der Straf- und Kriminalitätseinstellungen junger Jura-Studenten zwischen 1989 und 2012. Mit der Strafhaltung junger künftiger Juristen greift der Autor ein sehr wichtiges Thema auf, obliegt doch dieser Berufsgruppe später die tatsächliche Strafzumessungstätigkeit. Ob, wie von Streng auf Seite 1 spekuliert, Beobachtungen im Bereich der Sanktionseinstellungen von Juristen „pars pro toto über die Wahrnehmungen und Veränderungen der Strafhaltung in der Gesellschaft insgesamt Auskunft geben“, darf allerdings bezweifelt werden.