1. Einleitung
Während die Zahl der Gefangenen mit langen Freiheitsstrafen rückläufig ist, steigt jene der Personen in unbestimmten freiheitsentziehenden Maßnahmen deutlich an. Dies betrifft sowohl die Anzahl als auch die Verweildauer. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Sie liegen zum einen in einer "individuellen Unsicherheit" im Umgang mit schwer berechenbaren psychisch-beeinträchtigten Menschen, zum anderen in einer immer geringeren Risikobereitschaft der Gesellschaft gegenüber "Normabweichlern"2). Das hohe Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft scheint es zu gebieten, das mit manchen Menschen einhergehende Risiko, durch unberechenbare Verhaltensweisen die Sicherheit in der Gesellschaft zu gefährden, beherrschbar zu machen3). Ein solcher Trend ist europaweit feststellbar4).