1. Einleitung
Die österreichische Tagespresse berichtet immer wieder über die Entwicklung der Jugendkriminalität. Dabei geht die Tendenz in Richtung Anstieg. Schlagzeilen wie "Internetbetrug und Jugendkriminalität stark im Ansteigen"2) klingen vertraut. Sie bestätigen den bei vielen Menschen ohnehin vorhandenen Eindruck, dass die "Jugend immer schlimmer" wird. Zeichnet sich in der Statistik ein Absinken der Jugendkriminalität ab, wird versucht, das Augenmerk auf die zugenommene "Brutalität der Taten" zu lenken3). Der beschriebene Eindruck in der Bevölkerung von der "immer ärgeren Jugend" wird dadurch von den Medien bestätigt. Von Teilen der Politik scheint es durchaus gewollt zu sein, dass sich das Bild einer steigenden Bedrohung durch Jugendkriminalität in den Köpfen der Menschen festigt, lebt doch eine ganze Unternehmensbranche von der Kriminalitätsfurcht, wenn man zB an Sicherheitsdienste, Erzeugerfirmen von Alarmanlagen oder zum Teil auch an die Polizei denkt.