I. Einleitung
Der Artikel beschäftigt sich mit einer relativ jungen Entwicklung im österreichischen Strafvollzug, dem Anwachsen des Anteils ausländischer Insassen auf fast die Hälfte der Gefängnispopulation. Die Ausführungen basieren auf Auswertungen der Polizeilichen Kriminalstatistik und der Statistik des Strafvollzugs, die seit 2000 auf der "Integrierten Vollzugsverwaltung" (IVV) beruht, sowie auf Interviews mit Justizbediensteten, die im Rahmen einer kleinen Studie1 über Fremde in Gefängnissen durch geführt wurden. Nach einer kurzen Darstellung der Entwicklung der Haftzahlen und der Zunahme des Ausländeranteils gehen wir der Frage nach, ob Fremde in Haft gegenüber Inländern diskriminiert werden. Anschließend untersuchen wir Auswirkungen der Veränderungen der letzten Jahre auf den Alltag in Haft. Der Artikel schließt mit Verbesserungsvorschlägen.