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Hintergründe kriminalitätsbezogener Unsicherheitsgefühle. Eine empirisch-statistische Analyse am Beispiel Wiener Befragungsdaten • 2. Teil

Wissenschaftliche AbhandlungenHelmut Hirtenlehner, Inge Karazman-MorawetzJSt 2004, 161 Heft 5 v. 1.9.2004

4.2 Hintergründe der Kriminalitätsangst

Der Blick soll nun weg von der beschreibenden auf die analytische Ebene des Entstehungszusammenhangs kriminalitätsbezogener Unsicherheitsgefühle gelenkt werden. Kriminalitätsängste werden dabei in einen Kontext breiterer bzw. allgemeinerer Verunsicherungen eingebettet. Zur Aufhellung der Entstehungshintergründe wurde eine Regressionsanalyse gerechnet77Eine Regressionsanalyse (Backhauset al. 1990) ist ein Verfahren zur Untersuchung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Die Vorgehensweise, die Kriminalitätsfurcht als abhängig von anderen Verunsicherungsdimensionen zu modellieren, entbehrt nicht einer gewissen Problematik. Wenn Kriminalitätsängste als Ausdruck einer breiteren Verunsicherung begriffen werden, darf eigentlich nicht von Einflussbeziehungen zwischen den verschiedenen Facetten der Unsicherheit die Rede sein. Einem solchen dynamischen Verständnis von Unsicherheitsgefühlen entspräche viel eher ein objektorientiertes Auswertungsdesign bzw. eine symmetrische Modellbildung. Einer Regressionsanalyse kann hier nur die Aufgabe zukommen, vorhandene Verbindungslinien zwischen den mannigfaltigen Unsicherheitslagen offen zu legen, ohne punktgenaue Spezifikationen der Beziehungsstärken zu liefern. Der Wert der Regressionsanalyse als heuristisches Instrument - so wird sie hier verwendet - liegt zum einen in der Klarheit der Ergebnisse und zum anderen in der Möglichkeit, den Einfluss anderer möglicher Wirkungsfaktoren (Opfererfahrungen, "disorder"-Wahrnehmungen etc.) rechnerisch zu eliminieren. (Tabelle im Anhang).

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