Abstract: Gewalt macht auch vor älteren Frauen und Männern nicht halt. Aufgrund reduzierter Körperkraft können sich ältere Menschen nur begrenzt zur Wehr setzen, wobei bei vorliegender Gebrechlichkeit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit die Gefahr gravierende gesundheitliche Schäden durch die Gewalteinwirkungen davonzutragen, steigt. Ältere Frauen und Männer haben dadurch meist schwerwiegendere und länger andauernde Nachwirkungen als jüngere gewaltbetroffene Personen. Bei akuten Verletzungen sowie chronischen und psychischen Gewaltfolgen lassen sich die meisten Opfer ärztlich versorgen. Die Auslöser des Leidens werden aber häufig aus Scham, Angst sowie Abhängigkeit von ihren Peinigern etc verschwiegen oder können aufgrund einer vorliegenden psychischen Grunderkrankung nicht geäußert werden. Deshalb ist das Erkennen der Gewalt als Ursache bestehender Symp-tome und Beschwerden nicht nur für die fachgerechte medizinische Behandlung und die adäquate Unterstützung der Leidtragenden unerlässlich, sondern auch, um weitere Misshandlungen präventiv zu verhindern.