Am 10.12.2023 ist Theo Öhlinger, ein Doyen des Staats- und Verwaltungsrechts, im 85. Lebensjahr verstorben. Mit ihm verliert die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien eine herausragende Lehr- und Forschungspersönlichkeit, die im Verfassungs- und Verwaltungsrecht, aber auch im Europarecht tiefe Spuren hinterlassen hat. Theo Öhlinger war in allen Teilbereichen des öffentlichen Rechts zu Hause, ganz besonders im Verfassungsrecht in dessen Funktion als ordnende Kraft des Gemeinwesens. Grundlegende Beiträge zu Demokratie, Rechtsstaat, Grundrechten und Bundesstaat belegen diese Verbundenheit zur Idee der Verfassung. Zugleich war Theo Öhlinger immer an Schnittstellen interessiert, allen voran zum Völker- und Europarecht, womit er den österreichischen Beitritt zur EU und die Europäisierung der österreichischen Rechtsordnung nach 1995 bis in die jüngste Zeit wissenschaftlich begleitet hat. Aber auch die zahlreichen Schnittstellen zwischen innerstaatlichem Verfassungs- und Verwaltungsrecht waren stets im Fokus seiner Forschung.