Dem am 09.01.2012 im 73. Lebensjahr ganz plötzlich verstorbenen Linzer Universitätsprofessor Dr. Karl Spielbüchler war am 21.02.2013 ein Gedenksymposium der Institute für Zivilrecht und für Arbeits- und Sozialrecht gewidmet. Vor über 100 Teilnehmern - darunter seine Frau Michaela, seine Kinder Julia, Hanna und Jörg, zahlreiche aktive und ehemalige Mitglieder des VfGH, Richter des OGH, Vertreter der Justiz, der Verwaltungsbehörden, der UVS, der Kammern sowie der Wissenschaft - würdigte der frühere Präsident des VfGH, em. o. Univ.-Prof. Dr. h. c. mult. Dr. Karl Korinek, Karl Spielbüchlers fast 34-jährige Tätigkeit als bisher längstdienender Verfassungsrichter. Er habe den Wandel der Rsp von einer bloß formellen hin zu einer "zivilistischen", am Zweck der Norm orientierten Prüfung maßgeblich beeinflusst; richtungweisend seien insbesondere sein System- und Sprachbewusstsein gewesen sowie die Fähigkeit, auch entfernte Folgen einer Rechtsprechungsänderung im Voraus zu durchdenken. Zitate aus einer "geheimen" Mitschrift des Mitglieds Hon.-Prof. Dr. Kurt Heller belegten dann Spielbüchlers unnachahmlichen Witz in der Diskussion. Bisweilen erschien ihm selbst die Bedeutung des Nichtgesagten noch klarstellungsbedürftig, so etwa nach dem Hinweis eines Mitglieds, dass ein bestimmter Teil der Begründung für eine Ablehnung der Behandlung fehle: "Es steht was anderes nicht drin, als das, von dem Du glaubst, dass es nicht drinsteht". Weiters hob Präsident Korinek die unverdrossene Bereitschaft hervor, nach einer verlorenen Abstimmung noch an der Ausarbeitung der Gegenmeinung mitzuarbeiten ("Man muss immer noch Schlimmeres verhindern").