Am 15. Jänner 2009 beging Günther Winkler seinen 80. Geburtstag. Zwischen prägnanten biographischen Eckdaten verbirgt sich ein reiches Wissenschafterleben: Auf die Kindheit und Schulzeit in Kärnten folgen Studium, Assistentenzeit und Habilitation in Innsbruck. Den erst 27-jährigen Dozenten zieht es im Jahr 1956 an die Wiener Rechtswissenschaftliche Fakultät, der er seit über fünf Jahrzehnten angehört, davon knapp vierzig Jahre als Professor. Er war Wissenschaftsmanager im besten Sinn des Wortes, bekleidete alle akademischen Ämter: Dekan, Rektor, Vorsitzender der Rektorenkonferenz. Seit Jahrzehnten bildet er die Brücke in den Beziehungen zwischen Österreich und Taiwan. Als Baubeauftragter für das Juridicum war er dafür verantwortlich, dass die größte Juristenfakultät im deutschsprachigen Raum ein adäquates Gebäude erhielt. Dass es heute längst wieder zu klein geworden ist, ist das Schicksal aller Universitätsgebäude im System des unbeschränkten Hochschulzugangs - der aktive Emeritus spürt es am eigenen Leib, schon zwei Mal musste er in eine Dependance außerhalb des Stammhauses in der Schottenbastei umziehen.