Die in die Alpenländer gelangenden Berichte über die Durchquerung Grönlands durch Fridtjof Nansen auf Schneeschuhen vor nunmehr 90 Jahren lösten auch hier eine erste, seither nicht mehr abbrechende Begeisterungswelle für den Schilauf aus. Seither ist der Schisport in allen seinen Ausübungsarten zur sozialen Massenerscheinung geworden; die den Boom tragenden Auftriebskräfte, wie etwa eine vermehrte Freizeit, eine zunehmende Konsumkraft breiter Bevölkerungsschichten durch Erhöhung ihres Realeinkommens, eine fortschreitende Popularisierung auch des Wintersports zur Volksertüchtigung, lassen einen Abschluß der Entwicklung noch gar nicht absehen. Freilich: Mit einer solchen Entwicklung einer anfangs belächelten winterlichen Betätigung einzelner Individualisten zum Massensport nehmen die Reibungsflächen und -situationen der einzelnen Sportausübenden untereinander rapide zu. Ein imposantes „Unfallgeschehen“1), dessen Ausmaß sogar schon zu Diskussionen über Zuschläge zu Krankenversicherungsbeiträgen bei Wintersportlern geführt hat2), liefert hiezu einen deutlichen Beweis. Es verwundert nicht, daß erste Verhaltens-Codices, die Risken und Gefahren dieses „geselligen“ Sportes durch generelle Regeln zu verringern suchten, schon sehr früh datieren3).