Der internationale Rechnungslegungsstandard IFRS 17 ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die zum oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Er soll eine einheitliche Bilanzierung von Versicherungsverträgen mit dem Ziel einer wachsenden Transparenz und Vergleichbarkeit hinsichtlich der Berichterstattung von Versicherungsunternehmen und die Darstellung daraus resultierender Performance-Treiber ermöglichen. Um die Implikationen aus der Anwendung zu beurteilen, untersucht der Beitrag die Geschäftsberichte für das vergangene Geschäftsjahr 2022 sowie die Präsentationen aus Investorenkonferenzen ausgewählter in Deutschland operierender Erst- und Rückversicherungsunternehmen aller Geschäftsbereiche (Lebens- & Krankenversicherung, Schaden- & Unfallversicherung) hinsichtlich der Angaben zur Nutzung von Ermessensspielräumen in der Bilanzierung und der zu erwartenden Auswirkungen auf die zentralen Steuerungsgrößen.