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Schwarze Schwäne im Risikomanagement

RisikoSteuerrechtMarkus Hölzl, Manuel TucheslauGRC-aktuell 2020, 136 - 138 Heft 4 v. 31.12.2020

Sucht man im Internet nach dem Begriff „Black Swan“ im Kontext von unerwarteten Ereignissen, kommt man um die folgende Anekdote nicht herum: Jahrhundertelang galt die Regel, alle Schwäne wären weiß. Es gab im Rom des zweiten Jahrhunderts sogar ein Sprichwort, um höchst unwahrscheinliche Ereignisse metaphorisch zu beschreiben: „Du wirst eher einen schwarzen Schwan sehen, als dass …“. Jede Beobachtung eines weißen Schwans festigte die Meinung, dass alle Schwäne weiß waren. Dann im Jahre 1697 entdeckte der Däne Willem de Vlamingh auf einer Expedition nach Westaustralien genau jene Vogelart; den schwarzen Schwan. Damit wurden sehr plakativ die Grenzen der Aussagekraft empirischer Daten und deren Bedeutung für zukünftige Ereignisse aufgezeigt – das Induktionsproblem. Die Absenz von Evidenz ist eben nicht die Evidenz für Absenz, was wiederum das Leben des Risikomanagements erheblich schwerer macht.

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