Bei der Errichtung von Privatstiftungen treten regelmäßig mehrere Personen als Stifter auf und behalten sich Stifterrechte vor. Dadurch sichern sie sich die Möglichkeit, auch nach dem Entstehen des Rechtsträgers in weitgehender Weise auf diesen Einfluss zu nehmen und eigentümerähnliche Interessen zu verfolgen. Bei der Ausübung von Stifterrechten können sich in der Stiftermehrheit nicht selten Interessenskonflikte ergeben. In der von Dr. Veronika Kubasta verfassten Monographie, der ihre an der WU Wien approbierte Dissertation zugrunde liegt, wird am Beispiel der Familienstiftung untersucht, inwieweit die Interessen von Mitstiftern bei der Rechtsausübung zu berücksichtigen sind und welche Pflichten sich daraus ergeben können. Besondere Bedeutung kommt dabei der Rechtsfigur der Treuepflicht zu, die von Lehre und Judikatur in unterschiedlichen Rechtsbeziehungen anerkannt ist. Für alle mit Privatstiftungen betraute Personen ist das spannende Werk sehr zu empfehlen.

