Die Verwertbarkeit von Auslandsverlusten bei der Gruppenbesteuerung wurde durch die Steuerreform 2005 in Zeiten der Hochkonjunktur eingeführt. Im Zuge internationaler Expansionen entstehende Anlaufverluste sollten sofort in Österreich verwertet werden können, dies unter Vorbehalt der späteren Nachversteuerung bei Verlustaufholung oder Ausscheiden aus der Gruppe. Nunmehr stellt sich die Frage, ob dieses Konzept auch in der derzeitigen Wirtschaftskrise bewährt.
Die Gruppenbesteuerung in der Krise*)*)Der Beitrag ist die schriftliche Fassung eines Vortrags des Autors vor der Landesgruppe Österreich der International Fiscal Association (IFA) am 19.1.2010 in Wien. Der Autor dankt Frau Mag. Elisabeth Titz (Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU) sehr herzlich für die Unterstützung bei der Erstellung des Anmerkungsapparates.
Angrenzendes SteuerrechtClaus StaringerGeS 2010, 31 Heft 1 v. 1.1.2010
Inhalt
- 1. Themenstellung: Ist das Konzept der Auslandsverlustverwertung bei der Gruppenbesteuerung für eine Wirtschaftskrise geeignet?
- 2. Überblick über die Verwertung von Auslandsverlusten im Rahmen der Gruppenbesteuerung
- 3. Die Nachversteuerung von Auslandsverlusten bei Ausscheiden aus der Gruppe
- 4. Verkauf, Stilllegung oder Redimensionierung von ausländischen Verlustbetrieben
- 5. Kürzung der Nachversteuerung bei Untergang der Auslandsbeteiligung durch Liquidation oder Insolvenz
- 6. Verwertung von Auslandsverlusten bei Gesamtverlust der Gruppe
- 7. Ergebnis
