2. Auflage, Mandelbaum Verlag, Wien 2022
400 Seiten, € 26,–
In dem hier rezensierten Sammelband wird in 14 Kapiteln (sowie weiteren illustrierenden Exkursen) aus dem Blickwinkel zahlreicher wissenschaftlicher Disziplinen und elaborierter Theorien der in der Fachwelt unbestrittene Befund (siehe etwa das Zahlenmaterial bei Alvaredo et al, Die weltweite Ungleichheit [2018]) exorbitanter und leider steigender globaler Ungleichheit aufgearbeitet. Es ist nicht verfehlt, dem Buch nicht nur als Sammlung von Abhandlungen, sondern auch als veritables Lehrbuch und umfassendes Kompendium zum Thema Anerkennung zu zollen. Es werden die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen ökonomischen Rahmenbedingungen, geschichtlichen Entwicklungen, Machtverteilungsmechanismen, Gewalt und Krieg, ökologischen Zerstörungen, Einkommens- und Vermögensungleichheiten etc dargestellt. Die grundlegende Haltung der Beiträge ist zu Recht sehr kritisch gegenüber den herrschenden Realitäten, den bestehenden Produktionsverhältnissen und dem geltenden globalen Rechtsrahmen. Die Beiträge behandeln ua die historischen und aktuellen Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus, die Bewegungsgesetze der globalen politischen Ökonomie und des hyperaggressiven Finanzmarktkapitalismus, die fatalen Folgen der bestehenden internationalen Arbeitsteilung sowie nicht zuletzt die globale ökologische Ungleichheit.