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Kim, Die Pensionsversicherung der Angestellten in Österreich und Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts

BuchbesprechungenRudolf MüllerDRdA 2021, 276 Heft 3 v. 15.6.2021

Verlag des ÖGB, Wien 2019

496 Seiten, kartoniert, € 36,–

Schon der Autor ist bemerkenswert: Byung Ho Kim war seit 1979 bis zu seiner Ruhestandsversetzung 35 Jahre lang Diplomat seines Heimatstaates, der Republik Korea, ua auch Gesandter in Österreich sowie Botschafter in Kirgisien und Dänemark. Studien an der Universität Göttingen von 1984-1986 förderten des Autors intellektuelles Interesse an der Sozialpolitik Bismarcks, insb auch an der Entwicklung der Gruppe der Angestellten zu einem – damals neuen – Mittelstand und an der Mittelstandspolitik im deutschen Kaiserreich. Die bestehenden Lücken in der Forschungslandschaft zu diesen Themen zu verringern, sind das erklärte Anliegen seiner, von der historischkulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien als Dissertation angenommenen Arbeit. Der Autor arbeitet akribisch die Umstände der Entstehung der PV in Österreich und Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Weite Teile des Buches sind davon inspiriert, dass Kim der Nachlass von Anton Blechschmidt zur Verfügung stand, aus dem er zahlreiche Briefe aufgearbeitet und daraus plastische Bilder der Vernetzung in der damaligen Zeit entworfen hat, wie schon einige Überschriften zeigen (Transnationales Lernen und Transfer der Ideen 277; Blechschmidts Korrespondenz als ein Spiegel für die Bewegung der Pensionsversicherung für Deutschland 288). Die von Josef Ehmer betreute Arbeit ist ein wirtschafts- und sozialgeschichtliches Werk, das gleichwohl auch für uns JuristInnen wichtig ist, weil es sich als eine Fundgrube von nicht leicht zugänglichem Quellenmaterial zur Sozialrechtsgeschichte darstellt, das vom Autor akribisch gehoben und verwertet wurde. Die Umstände der Entstehung dieses Buches und sein koreanischer Autor sind ein Beweis dafür, wie stark das deutsch-österreichische "Bismarck’sche", durch das Umlageverfahren charak-

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