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Goeke, "Wir sind alle Fremdarbeiter!" Gewerkschaften, migrantische Kämpfe und soziale Bewegungen in Westdeutschland 1960-1980

BuchbesprechungenAndreas RaffeinerDRdA 2021, 269 Heft 3 v. 15.6.2021

Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2020

386 Seiten, gebunden, € 59,–

Wenn wir das Rad der Zeit bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts zurückdrehen, erinnern wir uns an politisch linksorientierte AktivistInnen der Gruppe "Arbeitersache", die mit ihrem Schlachtruf "Wir sind alle Fremdarbeiter!" ihre Solidarität mit MigrantInnen bekundeten. Was damals fast verpönt schien, kann auch als kollektive Erfahrung der Entfremdung umrissen werden. Just jene Erfahrung wurde im kapitalistisch strukturierten Prozess der Produktion gemacht. Die Losung durch die gezielte Begriffswahl aus dem nationalsozialistischen Wortschatz sorgte für die Bonner Migrationspolitik für den Graubereich, der parallel dazu auch als Nähe zum NS-Zwangsarbeitersystem angesehen werden kann. Es ist richtig, wenn man diesen Widerstreit von und für MigrantInnen ein wenig überspitzt-instrumentalisierend wertet und mit dem Wissen von damals für individuell angehauchte politische Zwecke missbraucht hat.

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