Edward Elgar Publishing, Cheltenham UK 2019
XII, 211 Seiten, gebunden, € 75,–
Abhängige selbständige Erwerbstätigkeit (dazu sogleich) ist ein verbreitetes und stark wachsendes Phänomen, das in engem Zusammenhang mit prekären Arbeitsbedingungen steht und oft Randgruppen betrifft – soweit zumindest die weit verbreitete Theorie. Colin C. Williams und Ioana Alexandra Horodnic haben es sich zum Ziel gesetzt, diese weit verbreitete Ansicht für 35 europäische Staaten empirisch zu überprüfen, um dadurch die Grundlage für die weitere Beschäftigung mit diesem Phänomen und politische Entscheidungen zu schaffen. Dazu stellen sie zunächst generelle Trends in der Beschäftigung arbeitender Personen dar (S 15 ff), gefolgt von der herrschenden Darstellung der abhängigen Selbständigkeit (S 39 ff). Anschließend untersuchen sie die Verbreitung und das (vermeintliche) Wachstum dieser Beschäftigungsform (S 67 ff) und gehen der Frage nach, wer die Personen sind, die in abhängiger Beschäftigung tätig sind (S 101 ff), und welche Arbeitsbedingungen sie haben (S 118 ff). Darauf aufbauend stellen die AutorInnen Lösungsansätze dar, wie der Gesetzgeber und die Sozialpartner diesem Beschäftigungstyp begegnen können (S 142 ff) und überlegen abschließend, wie allen Personen unabhängig von der Klassifikation ihres Beschäftigungsverhältnisses annehmbare Arbeitsbedingungen garantiert werden können (S 161 ff). Die vorliegende Besprechung soll das aus der Perspektive der Public Policy verfasste Werk aus juristischer Sicht beleuchten und der Frage nachgehen, was JuristInnen – insb aus rechtspolitischer Sicht – aus den mittlerweile vorliegenden Daten ableiten können.