Nomos Verlag, Baden-Baden 2019
537 Seiten, broschiert, € 139,–
Ausgehend von der seit 2007 weltweit schwelenden Wirtschafts- und Finanzkrise kam es 2009 im Euroraum zu einer Abfolge unterschiedlicher Krisenphänomene, die vor allem Griechenland, Italien, Irland, Spanien sowie Portugal betrafen und die das gesamte Euro-Währungsgebiet zu destabilisieren drohte. Dem wurde kurzfristig durch die Gewährung von Garantierahmen für neue Kredite (den sogenannten Rettungsschirmen) der anderen Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds (IWF) gegengesteuert. Die Bedingungen für die Teilnahme waren in den sogenannten "Memoranda of Understanding", die zwischen den Krisenländern und der Troika (der Europäischen Zentralbank, dem IWF und der Europäischen Kommission) abgeschlossen wurden. Diese beinhalteten ua tiefgreifende Reformen der Arbeitsrechtsordnungen, insb in Form des Abbaus kollektivvertraglich ausgestalteter Arbeits- und Sozialstandards. Gerade in Griechenland wurde die Regelungsbefugnis der Kollektivertragsparteien erheblich eingeschränkt und dezentralisiert, was zu einer Absenkung der Entgeltniveaus und damit zu einer Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit führen sollte.