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Krüger, Das Stinnes-Legien-Abkommen 1918-1924 – Voraussetzungen, Entstehung, Umsetzung und Bedeutung

BuchbesprechungenKlaus-Dieter MulleyDRdA 2020, 177 Heft 2 v. 15.4.2020

Duncker & Humblot Verlag, Berlin 2018

342 Seiten, gebunden mit SU, € 59,90

Im November 1918 schlossen die deutschen Gewerkschaften mit AG-Verbänden ein bedeutendes Abkommen über ua Tarifautonomie, Kollektivvereinbarungen und die Einführung des 8-Stunden-Tages. 100 Jahre später wurde die unter dem Namen der beiden zentralen Verhandlungspartner, des Großindustriellen Hugo Stinnes (1870-1924) und des Gewerkschafters Carl Legien (1861-1920), als "Stinnes-Legien-Abkommen" in die Geschichte der Arbeitsbeziehungen eingegangene Vereinbarung von "Gesamtmetall", der Organisation der deutschen AG-Verbände der Metall- und Elektroindustrie, zum Anlass einer Festveranstaltung genommen. Im Rahmen dieser wurde auch die von Gesamtmetall herausgegebene vorliegende historische Publikation vorgestellt. Die Erinnerung an diesen "sozialpolitischen Kompromiss der ersten deutschen Demokratie" (Bundespräsident Joachim Gauck 2015) geschah aus politischer Absicht: Die deutschen AG-Verbände sehen sich derzeit durch Eingriffe des Staates (Mindestlohn, Zeitarbeit, Arbeitsschutz, Arbeitszeit und Weiterbildung) nach eigenen Worten "stark benachteiligt" und meinen – wie es der Präsident von Gesamtmetall Rainer Dugles ausdrückte – "niemand kann hier bessere, realitätsnähere Lösungen finden als Arbeitgeber und Gewerkschaften. Gemeinsam, ohne Staat". Allerdings: Ohne die Forderungen der deutschen Gewerkschaften nach tragfähigen Flächentarifverträgen mit Tarifbindung ohne Opting-out zu erfüllen, wird es wohl nicht gehen. Soviel als Hintergrundinformation zum Anlass der Herausgabe des Buches durch den AG-Verband der deutschen Metallindustrie.

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