2008 erschienen die in HistorikerInnenkreisen bis heute heftig diskutierten "Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970" unter dem Titel "Nach dem Boom".1) Die AutorInnen machten damit auf den in Deutschland Mitte der 1970er-Jahre einsetzenden "Strukturbruch" aufmerksam, der eine Zäsur in der "Gesellschaftsgeschichte" seit 1945 darstellte. Sie leisteten damit einen wichtigen Beitrag zu einem, abseits von reiner Politikgeschichte oder ökonomistischen Theorien liegenden, neuen Verständnis für die Erforschung der zeitgeschichtlichen Entwicklung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Unser Jubilar stand nicht nur als "Zeitzeuge" inmitten dieser, für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts als Zäsur bezeichneten "Umbruchsjahre", sondern gestaltete ab Mitte der 1960er-Jahre die Zeit des "Booms" durch seine Mitwirkung an zahlreichen sozialpolitischen Gesetzen mit und war "nach dem Boom" als Direktor der Arbeiterkammer (AK) maßgeblich dafür verantwortlich, dass der neoliberale, populistisch initiierte Angriff auf die gesetzliche Vertretung der AN und in weiterer Folge auf das sozialpartnerschaftliche System Österreichs erfolgreich abgewendet werden konnte.