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Wehrle, Bin ich hier der Depp? – Wie Sie dem Arbeitswahn nicht länger zur Verfügung stehen

BuchbesprechungenBarbara TrostDRdA 2015, 135 Heft 2 v. 15.4.2015

Mosaik-Verlag (Verlagsgruppe Random House)

München 2013, 232 Seiten, € 15,50

Spät abends – ich glaube, es war um 22:30 Uhr – begann ich mit der Lektüre dieses Buches. Bis Mitternacht hatte ich mich selbst davon überzeugt, dass es nicht "Arbeit" war, was hier stattfand, sondern genussvoller Konsum von Unterhaltung. Anders hätte ich mir nämlich ohne lange Überlegung die Antwort auf Martin Wehrles Titelfrage selbst gegeben und mich in die Reihe jener zahlreichen InterviewpartnerInnen des Autors eingereiht, deren beklemmende Beichten aus dem Arbeitsleben den Inhalt des ersten Teils des Buches bestimmen. Die Geschichten – die Namen der UrheberInnen wurden zu deren Schutz verändert (384 FN 14) – handeln von exorbitanten Arbeitszeitüberschreitungen, unbezahlten Überstunden, unterschlagenenen Urlaubstagen und einer geringschätzenden und abwertenden Behandlung, die mit Recht die Bezeichnung Psychoterror verdient. Die Berichte sind glaubwürdig, so absurd sie auch auf den ersten Blick scheinen mögen, und fast wäre man geneigt, gleich selbst ein paar zusätzliche Episoden dieser Art in Gedanken anzufügen, wenn man das Arbeitsleben (zB als BelegschaftsvertreterIn) auch aus der Sicht der Leidenden kennt. Dies war es auch, warum ich nach den ersten Kapiteln aufgehört habe, das Buch vor dem Einschlafen zu lesen: Albtraumgefahr!

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