2. Auflage, Verlag des ÖGB, Wien 2009
384 Seiten, broschiert, € 32,-
Der gehobene medizinisch-technische Dienst nimmt im österr Gesundheitssystem eine bedeutende Rolle ein. Es ist daher sehr verdienstvoll, wenn die AutorInnen einen Kommentar zum MTD-Gesetz vorlegen, der die herkömmlichen Grenzen sprengt. Es werden nämlich in einem ausgedehnten Vorspann zunächst die arbeits- und sozialrechtlichen Grundbegriffe aufbereitet sowie die wichtigsten Problembereiche angesprochen. So wird etwa eingegangen auf: die Bewertung der "inaktiven Bereitschaftszeiten", die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Stellenwert der Leiharbeit, das anzustrebende Modell der "integrativen Versorgung", die erforderliche Verstärkung von Prävention und Rehabilitation, den zum Kosten steigernden "Sisyphos-Syndrom" führenden demografischen Wandel (vgl S 87) sowie die Qualitätssicherung. Hierbei wird mit der notwendigen Deutlichkeit auch auf die Vorgaben hingewiesen, die sich aus den einschlägigen Artikeln der EU-Gemeinschaftsverfassung und den europäischen Richtlinien ergeben. In einem weiteren Schritt beleuchten die Autoren die Geschichte der medizinisch-technischen Dienste, wobei die bereits in der Antike liegenden Wurzeln der einzelnen Berufsgruppen bloßgelegt werden. Es wird auch ein interessanter Konnex zwischen dem Entwicklungsstand der jeweiligen Berufsgruppe und dem Stand der medizinischen Forschung hergestellt (S 99 ff).