Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Problemen der Mehrfachversicherung in der österreichischen Sozialversicherung (SV). Die Autorin geht zunächst der geschichtlichen Entwicklung der sv-rechtlichen Behandlung mehrfacher Beschäftigungsverhältnisse nach und arbeitet aus dem über die Jahrzehnte hinweg betrachtet kontinuierlichen Veränderungsprozess verschiedene Regelungsperioden heraus, denen grundlegend unterschiedliche Konzeptionen von Mehrfachversicherung zu Grunde liegen. Das aktuelle gesetzgeberische Modell von Mehrfachversicherung entspricht im Wesentlichen dem Konzept einer einheitlichen Einkommensversicherung bis zur Höchstbeitragsgrundlage, zusammengerechnet aus allen Versicherungsverhältnissen. Da die berufsgruppenspezifischen Versicherungssysteme in ihrer Unterschiedlichkeit jedoch grundsätzlich beibehalten worden sind, führt die Ausübung mehrfacher Beschäftigungsverhältnisse quer durch die verschiedenen Versicherungssysteme oftmals zu Situationen, deren rechtliche Lösung nicht befriedigen kann. Anhand von Beispielen aus dem Versicherungsverhältnis, der Krankenversicherung (KV) und der Pensionsversicherung (PV) werden Unzulänglichkeiten der aktuellen Rechtslage und die Notwendigkeit einer Harmonisierung der Versicherungssysteme aufgezeigt.