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Was vor 100 Jahren geschah!

Aus der Geschichte des Arbeitsrechts und des SozialrechtsBarbara TrostDRdA 2001, 93 Heft 1 v. 1.2.2001

Das tiefere Verständnis für das, was vor 'zig, vor hundert und vor mehr Jahren geschah, läßt sich allenfalls dann erlangen, wenn man sich eine Ahnung davon gemacht hat, wie es vor 'zig, vor hundert oder mehr Jahren war. Lassen wir also zunächst die Zeugen der Zeit mit ihren eigenen Worten wiederholen, wie sie ihre Welt und das Arbeits- und Wirtschaftsleben ihrer Zeit im Jahre 1901 erlebt haben. Den Grafen Zedtwitz etwa am 8.6.1901 in der 11. Sitzung der XVII. Session des Herrenhauses: "Wir hören fortwährend von dem Niedergange des Bauernstandes sprechen, aber niemand spricht von der Entwertung der Herrschaftsgüter." Und im selben Zusammenhang - nichts weiter stand zur Diskussion als nur die Kürzung der Schichtdauer im Bergbau von 12 auf 9 Stunden - nur wenige Minuten von den Ausführungen des Herrn Grafen Zedtwitz entfernt, erklärt Dr. von Inama-Sternegg dem Hohen Haus mit aller Deutlichkeit, was den Adel fünfzig Jahre zuvor geadelt hat: "Gewiß war es für ihn (den Adel) schmerzlich und sehr empfindlich, von seinen bisherigen Einkünften einen so großen Theil, ja manchmal bis zur Hälfte aufgeben zu müssen. Es war ein socialpolitisches Opfer, das gebracht werden mußte und gebracht worden ist - das kann ich heute wohl mit Bestimmtheit sagen - in einer eleganten, in einer Weise, welche unserem grundbesitzenden Adel auch heute noch zur Ehre gereicht. (Beifall)."

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