Es ist kurz vor 14 Uhr, als sich Karl-Heinz Grasser erhebt, um sein Schlusswort zu halten. „Ich habe ein reines Gewissen“, erklärt der Ex-Finanzminister mit ruhiger Stimme vor dem Fünf-Richter-Senat des Obersten Gerichtshofs (OGH). Das Strafverfahren dauere bereits ein Drittel seines Lebens. „5635 Tage und Nächte denkt man daran. Dieses Verfahren ist für mich zur Höchststrafe geworden.“ Ähnliches sollte dann Walter Meischberger berichten, der das Verfahren als existenzvernichtend und klar politisch einstufte.