Außenminister Alexander Schallenberg war von dem Abkommen sichtlich begeistert. Von einem „Meilenstein in den Beziehungen“ zwischen Indien und Österreich schwärmte der ÖVP-Politiker im Mai 2023 anlässlich der Unterzeichnung des „Migrations- und Mobilitätsabkommens“ zwischen Wien und Neu-Delhi. Der Deal, den Schallenberg und sein indischer Amtskollege Subrahmanyam Jaishankar damals unterschrieben haben, sieht einerseits vor, dass Indien eigene Staatsbürger, die in Österreich kein Bleiberecht mehr haben, möglichst schnell und ohne hohe bürokratische Hürden zurückzunehmen. 2022 waren zehntausende Inder visafrei nach Serbien eingereist und von dort weiter in diverse EU-Staaten gezogen. Viele dieser Menschen stellten einen Asylantrag, obwohl das chancenlos war. Der zweite Teil des Abkommens mit dem bevölkerungsreichsten Land der Welt zielte laut Österreichs Außenminister darauf ab, „indische Arbeitskräfte beispielsweise im Rahmen der Rot-Weiß-Rot-Karte nach Österreich zu bringen“. „Hochqualifizierte Inderinnen und Inder können nun dort Lücken schließen, wo es in Österreich an Arbeitskräften fehlt“, hieß es damals in einer Aussendung.

