Das Treffen des brasilianischen Vizepräsidenten Geraldo Alckmin mit Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) und österreichischen Unternehmern in Brasília dauert an diesem Nachmittag schon eine ganz Weile, als ein Vertreter des brasilianischen Eisenbahnverbands das Wort ergreift. Der Mann ist im Brotberuf Manager der Sparte Bahnsysteme der Voestalpine in dem südamerikanischen Land. Er ersucht die Regierung Brasiliens um Hilfe gegen angeblich problematische Handelspraktiken Chinas. Worum es unter anderem geht: Ein brasilianisches Unternehmen hat soeben mit dem chinesischen Bahnausrüster CRRC den Zuschlag für Errichtung und Betrieb einer Strecke zwischen den Städten São Paulo und Campinas gewonnen. Die Befürchtung ist, dass Subaufträge nun lediglich an chinesischen Firmen gehen werden.

