Mit dem Aufkommen von Basel II in der Kreditwirtschaft hat der Begriff des Ratings (vormals Bonität oder Kreditwürdigkeit) eine breite Bekanntheit erlangt. Während jedoch die Basel-II-konformen Ratingsysteme Hard Facts – insbesondere Kennzahlen des Jahresabschlusses – wesentlich stärker betonten, war und ist in den Wirtschaftsmedien oftmals von der Wichtigkeit so genannter Soft Facts für die Kreditentscheidung die Rede. Dieser Widerspruch ist jedoch bei genauer Analyse der Finanzierungspraxis nur ein scheinbarer, da zwischen dem – mittlerweile schon stark „vermathematisierten" – Rating und der für die praktische Kreditentscheidung ausschlaggebenden „Kreditentscheidungsklasse" unterschieden werden muss.

