vorheriges Dokument
nächstes Dokument

„Sein oder Nichtsein“, eine Frage der Führung in Zeiten des Wandels

SteuerrechtAufsatzKarl LangASoK 2020, 466 - 472 Heft 12 v. 1.12.2020

Schon Hamlet wusste um die existenzielle Bedeutung dieser Frage und ihrer Beantwortung Bescheid, war innerlich zerrissen und sich nicht so recht im Klaren, wie er sich entscheiden sollte. Soll am Bisherigen festgehalten oder muss Neues gewagt werden? Sind die Abkehr und das Hinter-sich-Lassen von in der Vergangenheit bewährtem Tun und Handeln unumgänglich? Welche möglichen Konsequenzen hat dies für das eigene Dasein, wenn man eine neue Richtung einschlägt und sich für ein offensives Annehmen von Veränderungen ausspricht? Gar nicht so einfach zu beantworten, wenn man bedenkt, dass eine Entscheidung zu treffen, nur die halbe Miete ausmacht und erst die erfolgreiche Bewältigung der Folgen und der damit verbundenen Herausforderungen den Menschen zum Champion in seinem beruflichen und auch privaten Umfeld werden lässt. Genau vor einem ähnlichen Szenario stehen derzeit sehr viele Führungskräfte, denn für sie stellt sich ebenfalls die Frage „Wie führen?“ nach den zahlreichen Umbrüchen in den letzten Monaten, zuerst ausgelöst durch die zunehmende Digitalisierung und danach durch den galoppierenden Druck der Pandemie. Andere Formen der Kollaboration, Flexibilisierung nicht mehr nur der Arbeitszeiten, sondern auch der Arbeitsorte (Stichwort: Homeoffice) und verstärktes Setzen auf Vertrauen in der Führungsbeziehung kennzeichnen diese Entwicklung, die auch gar nicht allen Führungskräften tatsächlich so gefällt, wirbelt sie doch den Führungsalltag gehörig durcheinander. Und nichtsdestotrotz führt kein Weg daran vorbei, denn dieser Change lässt sich nicht mehr stoppen. Eigentlich wäre durch diese Weichenstellung Hamlets Frage übertragen auf die Führungssituation schon fast beantwortet, will man eine leitende Rolle in einer Organisation auch in Zukunft erfolgreich ausfüllen. Aber dennoch fehlt die exakte Abgrenzung, wie eine solche Transformation des Führungsverhaltens aussehen muss, damit der Rollenwechsel auch gelingt. Gelten bisher postulierte Weisheiten in der Führung auch weiterhin oder müssen sie teilweise über Bord geworfen werden, weil sie schlicht und einfach nicht mehr lebbar sind? Setzt gute Führung das Wissen aller Abläufe (und seien sie gemessen am Beitrag zum Gesamterfolg noch so unwesentlich) in einer Organisation voraus oder kann sie auch anders erreicht werden? Alles Fragen, mit denen sich der vorliegende Beitrag beschäftigt, der der Beantwortung damit auf der Spur ist.

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!